Das Kennenlernen 29. September 2004

Der letzte Tag der Regel (jetzt wissen wir das ja. Damals war das ein Tag wie jeder andere :))
Aber natürlich war es nur mehr eine Frage der Zeit. Das sollte jedem bewusst sein, der mit der Pille aufhört!

Wir haben Anfang August beschlossen, die Hormonschluckerei zu beenden.

Oktober 2004

Hm, die Regel bleibt aus. Noch keine große Sache, wie jede Frau weiß. Komisch waren nur die Bauchkrämpfe ganz ohne Regel.

Natürlich wussten wir, dass dies auch Symptome sein konnten - aber so schnell? Die Ärzte erzählen einem doch, dass es bis zu fünf, sechs Monate dauern kann ...



Ende Oktober 2004

Ein Schwangerschaftstest wird gemacht. Ohne Mann natürlich (das muss er ja nicht genau sehen, oder?)
Würde ich übrigens nie wieder so machen - da kann man sich von ihm was anhören ... Der Test war natürlich nicht aussagekräftig (kein richtiges Plus/Minus)

05. November 2004

Als mich die anhaltenden Bauchkrämpfe doch beunruhigten (das Internet kann einem auch ganz schön Angst machen), ging ich zum Frauenarzt.

Der meinte einfach "Schauen wir mal ..." und siehe da: wir waren schwanger! (Zumindest musste ich dem Arzt-Urteil trauen - i c h konnte nicht viel sehen).


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5. November 2004

Ein schwarzes Loch mitten in meiner Gebärmutter - das war alles fürs erste. Und eines sei allen Frauen versichert: bei aller Freude - im ersten Moment denkt man sich auch "Sch..., warum jetzt schon?"
Tausend Gedanken gehen einem durch den Kopf (was sagt der Mann, wie sage ich es dem Chef , wie gehts sich finanziell aus ...)?


16. November 2004

Aber bevor alle Welt es erfährt, bemüht frau sich zunächst einmal, dass die ersten kritischen drei Monate gut verlaufen (Jürgen hat sich übrigens sehr gefreut :)) Eineinhalb Wochen später sah man zwar noch immer nicht viel mehr als ein 11mm Etwas inmitten des schwarzen Loches. Aber "es" war - gottseidank - noch da.


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10. Dezember 2004

Wir sind in der 11 SSW (habe ich auch erst gelernt, dass man eine Schwangerschaft in Wochen zählt und nicht in Monaten). Und wir bekommen den Mutter-Kind-Pass und damit die 1. "offizielle" Untersuchung.
Blut, Harn (ich war natürlich noch zuhause am WC, daher mit Mühe noch ein paar Tröpfchen), Blutdruck, Gewicht


SSW 11

Apropos Gewicht: es ist für eine Frau wirklich eine Umstellung, entgegen des ständig propagierten "Schau auf Dein Gewicht"-Mottos plötzlich zunehmen zu dürfen bzw. es einfach nicht verhindern zu können. Bei der Untersuchung alles okay, auch Toxoplasmose (bei unseren Katzen ja ein mögliches Risiko) negativ.


SSW 12

Die Übelkeit beginnt - zwar ohne WC-Aufsuchen, aber dafür rund um die Uhr.
Mit einer kleinen Mahlzeit alle zwei, drei Stunden rette ich mich halbwegs über den Tag, aber das Kochen mit Übelkeit ist wirklich furchtbar.
Ansonsten aber keine sicht- oder spürbaren Anzeichen für eine Schwangerschaft (leider oder gottseidank,je nachdem ...)


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SSW 13

Apropos Übelkeit: wer hat dieses Elevit (Vitamin- und Mineralstoffpräparat für Schwangere) "erfunden"?
Oder wer kann mir erklären, wie eine Schwangere, der eh schon übel genug ist, so ein Riesending schlucken soll?
Bei mir war es nicht nur einmal der Fall, dass mir diese Megapille beinahe wieder hochgekommen wäre ... Vor Weihnachten wollte ich dann doch meinem Chef Bescheid geben - er hat es besser aufgenommen als befürchtet. Noch ein Tipp: den Frauenarzt niemals mit der eigenen Mutter teilen. Es könnte wie bei uns der Fall sein, dass sie die freudige Nachricht vom Arzt erfährt und nicht von einem selbst ...

SSW 14 (29. Dezember 2004)

Zweite MuKi-Untersuchung und alles okay. Jürgen ist dabei, als wir unser Baby im Ultraschall live und voll beweglich sehen. Das ist wirklich so wunderschön und macht alle Übelkeit und zweifelnden Gedanken wieder wett.
Artbeitshypothese: es wird ein Junge und damit ein Felix (Namen hatten wir schneller als den Bauch :))


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SSW 16

Die Übelkeit ist vorbei, jippi. Weniger erfreulich ist, dass ich so gar nix spüre und weiß von meiner Schwangerschaft - nicht einmal ein typischer Bauch ist da. Einerseits weiß man, man ist schwanger, andererseits glauben sicher alle, die es nicht wissen: "Ma, die hat über Weihnachten aber zugelegt!"

SSW 18 (02. Februar 2005)

Die kritische Zeit ist vorbei, Felix (ja, es ist noch immer ein Junge) geht es wunderbar und ich bin erleichtert, dass er noch immer da ist (so ganz ohne Symptome ist es auch nicht schön). Gewichtszunahme: 2,5 Kilo seit der 1 Schwangerschafts-Untersuchung - und das trotz Weihnachts-Schlemmerei. Ich bin voll happy :))

SSW 18 (02. Februar 2005)

Es war ganz schön mühevoll, Felix im Ultraschall zu erwischen - ist total schamhaft und drehte sich dauernd weg (fotoscheu wie die Mama :)) Übrigens: es ist witzig, welch unterschiedliche Meinungen man von Ärzten bekommt (meine Freundin muss z. B. kein Elevit nehmen, meine Schwester sollte ihre Katze am liebsten gleich weggeben).


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SSW 20

Hilfe! Letzte Woche passten mir von acht Hosen noch sechs. Übers Wochenende plötzlich bin ich "aufgegangen" wie ein Germteig - nur mehr drei Hosen passen! Jetzt bin ich wirklich schwanger. In meinem Bauch gehts zwar rund, aber ich kann noch nicht mit 100prozentiger Sicherheit sagen, dass das wirklich Felix ist (und nicht Darm oder Gebärmutter).

SSW 21

Ich weiß ja nicht, wer das Motto geprägt hat "Schwangere Frauen sind die schönsten auf der Welt".
Ich fühle mich derzeit nur aufgeblasen und schlapp und einfach hässlich.
Hängt sicher auch damit zusammen, dass mir mittlerweile nur mehr zwei Hosen so halbwegs passen und ich am liebsten nur schlafen (und leider auch essen) würde. Ich habe beim letzten Frauenarzttermin erfahren, dass meine Vorderwand-Plazenta (wieder so ein neuer Begriff für eine Erstlingsschwangere) dafür sorgen kann, dass ich Felix erst später spüre. Übers Wochenende ist mein Bauch wieder um drei Größen gewachsen - ade meine Hosen, willkommen Schwangerschaftsmode ...


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23. Februar 2005

Wir sind Tante & Onkel - die Zwillinge Adrian (links) und Benedikt (rechts) sind endlich da. Beiden und Mama Doris gehts gut. Adrian ist 3,050 kg schwer und 50 cm groß, Benedikt 2,750 kg schwer und 48 cm groß.
Beide mit vielen, dunklen Haaren und -laut Mehrheit - eineiig und uuuursüß.


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SSW 22

Wir nähern uns dem 7. Monat (noch eineinhalb Wochen) und es beginnen die kleinen "Problemchen": 1) Zahnfleischbluten und -entzündung: Ist in der Schwangerschaft zwar normal, deswegen aber nicht weniger schmerzhaft und lästig. Zahnarzttermin steht mir sowieso bevor, derzeit versuche ich es mit Gurgeln und Paradontax. 2) In meinem Harn wurden Leukozyten entdeckt, also weiße Blutkörperchen und damit die Vorstufe für Blasenentzündung.
Also noch mehr trinken und aufs WC gehen als eh schon der Schwangerschaft.


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Bin ja selbst schuld - trotz der Kälte laufe ich nur mit Socken rum, weil ich den Bauch nicht mit einer lästigen Strumpfhose einengen wollte. 3) Kopf und Bauch unseres Fips (unser Kosenamen für Felix) sind etwas größer als für die 23. Woche gedacht. Zwar nur um ein paar Tage, aber muss man genau beobachten. Wenn es mehr wird, besteht der Verdacht auf Schwangerschaftsdiabetes und dann darf ich Blutzuckerwerte kontrollieren.Was man nicht alles bekommen kann ...

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03. März 2005

Aber es gibt auch Positives: Ich habe bis jetzt nur fünf Kilos zugenommen :)) Zwar hat meine liebe Schwester gemeint, bei meinem Bauch glaubt man das kaum, aber ich bin stolz. Auf alle Fälle habe ich den "Sprung" von der Frau, die sich erst langsam ans Dickwerden gewöhnen konnte, geschafft zur schwangeren Frau. Mein Bauch ist mir egal.


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SSW 24

"Wenn du ein Kind siehst, hast du Gott auf frischer Tat ertappt." Martin Luther Und wenn Du trotz Vorderwand-Plazenta jeden Tag Deinen Fips im Bauch spürst - und zwar teilweise ganz schön heftig - wird einem erst richtig bewusst, an welchem Wunder wir hier teilhaben dürfen. Positiv: Keinerlei Beschwerden an sich, fühle mich jetzt sogar "schön" (Bauchfotos werden hier aber nicht veröffentlicht :)) und ich muss nur noch sechs Wochen arbeiten gehen. Negativ: Mein Zahnfleisch bleibt entzunden - meine Zahnärztin hat mir Chlorhexamed zum Gurgeln gegeben. Wenn es nichts hilft, muss ich Antibiotika nehmen :((


SSW 25

Unser Fips wird Fußballer oder Schlagbohrer - auch Jürgen kann bereits den Kleinen von außen treten und schubsen spüren. Und der hält sich da keineswegs an Tages- oder Nachtzeiten, sondern macht sich rund um die Uhr bemerkbar. Ansonsten: Zahnfleisch besser (gottseidank), Fress-Sucht fuuuurchtbar (Schokoeier!), Bauch daher schon riesig


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29. März 2005

Frauenarzttermin - und überraschende Entwarnung für meine Angst vor Schwangerschaftsdiabetes. Die Schokoeier dürften doch nicht so arg gewesen sein :)) Hab "nur" 7 kg bis jetzt zugenommen, Harn wunderschön (kein Zucker), Blutdruck 110:80, Felix wohlauf - und zum ersten Mal versteckt er sich nicht, sondern lacht sogar in die Kamera.

SSW 26

Keine Beschwerden, alles wunderbar - nur, dass ich bei manchen alltäglichen Bewegungen nun öfters einsehen muss "Aja, da ist ja was ..." (beugt euch mal runter zum Gesichtwaschen mit einem Babybauch). Und das Aus-dem-Bett-kommen in der Früh ist auch recht witzig: wie eine alte Frau. Na, da passt wenigstens meine Kurzatmigkeit gleich dazu.


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SSW 27

Okay, auf vielfachen Wunsch doch ein Bauchfoto (ihr seid selbst schuld). Aber nachdem ich ja mittlerweile dazu stehe ... Sieht aber von der Seite ärger aus als er eigentlich ist - von vorne weniger.
Und viele sagen, ich blühe so auf (weil wir einen Buben bekommen, bei einem Mädchen wird die Mama ja "schiarch").


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SSW 27

Wie man sieht, gedeihen unsere Neffen sehr gut - und machen uns noch viel mehr Vorfreude auf unseren Fips. Der dürfte sich recht wohlfühlen in seiner Mama, tritt und purzelt herum.
Laut Arzt wird er sich demnächst drehen. Er lag bis jetzt meist Kopf links und Beine rechts, sollte aber mal Richtung Ausgang drehen.


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Ach ja, abgesehen dass ich mich jetzt seit Beginn der Schwangerschaft am besten fühle und wir in einer Woche Monat 8 beginnen, gibts nur ein (typisches Frauen-)Problem: das Anziehen. Die Schwangerschaftshosen rutschen mir noch runter (auch am engsten Knopf), Gürtel ist unmöglich. Hab wohl zu groß eingekauft. Lage: noch 15 Arbeitstage :))


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Schlechtes Wochenende - weibliche Hormone an sich sind schon furchtbar genug, aber Schwangerschaftshormone verschärfen es ums Dreifache. Ich könnte dauernd weinen und weiß nicht warum, ich mag mich selbst nicht und niemanden sehen oder hören. Wenigstens sorgen die Hormone für schöne Haut. Lage: noch 12 Tage und ich sehne den Mutterschutz mittlerweile schon herbei. An sich geht es mir in der Firma super, schön langsam merke ich aber doch die Anstrengung und dass ich kürzer treten muss.
Dennoch ist es schwer loszulassen und Ängste wie "was wird nach der Karenz, werde ich noch gebraucht" sind da.


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Apropos arbeiten: anscheinend sind Birgit (drei Wochen früher dran) und ich die einzigen "Wahnsinnigen", die in der Schwangerschaft noch arbeiten gehen. Weder auf der Straße noch in den Verkehrsmitteln sieht man andere Schwangere. Kein Wunder: im Schwangeren-Forum ist ein Top-Thema "Vorzeitige Freistellung".

Wieder ein neuer "Bauch-Schub" - nachdem ich mich weigere, auf die Waage zu steigen (nur beim Arzt muss ich), sehe ich den Fortschritt immer an den Hosen. Schön langsam wachse ich in die Schwangerschaftsmode hinein. Und je nachdem wie Felix liegt, ist mein Nabel mal fast völlig verschwunden oder ganz normal tief. Die Pinkelphase hat begonnen - zumindest wenn unser Fips sich einbildet, er muss gegen meine Blase treten oder genau drauf liegen. Das ist der wirkliche "Geldfresser" beim Kinderkriegen: der Klopapier-Verbrauch steigt exorbitant!
Und: man braucht die doppelte Zeit im Bad um Bauch und Busen zu massieren


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SSW 29

Hilfe! Ich bin erst Beginn 8.Monat (noch 11 Wochen, noch 2 in der Firma) und habe schon Hobbitfüße!! Fuuurchtbar, wenn Wade, Fessel und Fuß eine Linie bilden (laut Doris wirds noch schlimmer, wenn auch noch die Zehen anschwellen). Gottseidank wars am nächsten Tag wieder vorbei, aber das kann noch was werden!


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16. April 2005

Das Kinderzimmer ist schon fast fertig. Man könnte jetzt natürlich sagen, wir sind etwas früh dran, aber erstens möchte ich nicht hochschwanger noch nach der besten Wiege suchen und zweitens ist der für die Schwangerschaft typische Nestbau bei mir sehr groß ausgeprägt. Und die Ungeduld auch :))


SSW 30

Meine/unsere erste schlaflose Nacht - zuerst weiß man nicht, wie man liegen soll, dann schwitzt man sich nass, dann aufs WC, dann was trinken, dann schnarcht der Ehemann ... Dabei bin ich untertags hundemüde und am Abend froh zuhause zu sein und ins Bett zu fallen. Ansonsten alles okay.

Lage: noch 3 Arbeitstage. Okay, ich bin keine typische Schwangere. Ich trage weder Latzhosen, noch Sackkleider, ich gehe noch immer brav arbeiten, ich keuche nicht leidend herum. Aber es ist echt witzig zu sehen, wie einem die Leute in der U-Bahn begaffen. Denken die, ma die ist aber dick? Oder: warum hat die eine viel zu kleine Jeansjacke an, ist doch peinlich ...? Ich finde es ja eigentlich schade, dass man als Schwangere irgendwie seltsam beäugt wird und als "nicht-der-Norm-entsprechend" ansieht (wer hat z. B. das Wort "Umstandsmode" erfunden?). Nicht, dass man als Schwangere auf ein Stockerl gestellt werden sollte - aber es ist doch wunderschön, ein Lächeln und Bewunderung wert.


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29. April 2005

Letzter Arbeitstag - und kein guter Tag. Zuerst war der Tag in der Firma stressiger als erhofft (ich konnte nicht so einfach loslassen und nix mehr tun ...) und dann gab es beim Arzt keine guten Nachrichten:
Zucker im Harn, Ödeme in den Beinen und schon 10 Kilo zugenommen! Ich war depremiert. Zumindest Felix geht es aber gut und er ist genau richtig entwickelt.


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30. April 2005

Um den Harn nochmals zu kontrollieren, Besuch im Krankenhaus Kloburg und gleichzeitig Anmeldung für die Geburt. Danach ging es mir gleich besser: Kein Zucker mehr (keine Gefahr von Diabetes oder Diät - Hilfe, schwanger ohne Schoko!) und das Krankenhaus ist wunderschön (soweit eine sterile Umgebung wunderschön sein kann).

SSW 31

Der Kreissaal ist rosarot mit halbrundem Futonbett, Badewanne und Tepidarium, es gibt tolle Zweibettzimmer, die man alleine mit seinem Ehemann beziehen kann und die Hebammen sind super nett. Was macht eine Frau, wenn es ihr gut geht? Richtig, shoppen. War gleich danach beim Leiner Kinderwagen und Gehschule einkaufen. Jetzt sind wir fast komplett.


Mutterschutz Tag 1 Naja, noch ist es nicht der richtige Mutterschutz, sondern mal eine Woche Urlaub, aber ich kann sowieso noch nicht glauben, dass ich jetzt wirklich über ein Jahr von der Firma weg bin. Tag 1: Zweigstelle in der Donaustadt besuchen und verabschieden und danach Shoppen (ich hab nix mehr anzuziehen und keine Jacken mehr über dem Bauch).

Endlich sehe ich übrigens auch andere Schwangere. In der Mama-Abteilung beim H&M jedenfalls gabs genug Möglichkeiten für Vergleiche. Und da schneide ich gut ab - bin noch immer keine klischeehafte Schwangere mit Latzhose und durchgestrecktem Rücken.
Und mein Bauch ist völlig normal. Bin zwar müde von der Hitze, aber sonst alles paletti.


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SSW 32

Mutterschutz ist schon genial (endlich kapiere ich auch, dass das länger andauert und nicht nur drei Wochen Urlaub sind). Und man entdeckt soviele neue Dinge: 1) Der Hofer sperrt erst um halb 9 auf - und wenn man zehn Minuten vor halb 9 am Eingang steht, ist man nicht einzige (wohl aber die einzige Schwangere unter zehn Pensionisten).


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2) Egal, wann man unterwegs ist - Straßenbahn und Geschäfte sind immer voll. Also als ich noch arbeiten war, hatte ich nicht soviel Zeit zum Shoppen und Herumspazieren! 3) Den Sitz in der Straßenbahn nimmt man gerne an. Schön langsam strengt es an.
4) Trotzdem: Mutterschutz heißt nicht Nichts-Tun. Alleine die bürokratischen Wege ...

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SSW 32

Zum Beispiel Krankenkasse: wieso muss man extra seinen Wochengeld-Anspruch einreichen, wo doch die Firma eh die Schwangerschaft meldet? Und wieso muss man auf ein Amt mindestens zweimal gehen, weil man sicher was vergessen hat (in diesem Fall die ominöse ärztliche Bestätigung - d a s blaue Formular)?


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Ansonsten alles im grünen Bereich: Felix strampelt brav vor sich hin, dürfte sich aber noch nicht gedreht haben (er strampelt noch immer unten und das dürften die Füße sein). Mir gehts gut, manchmal etwas müde, manchmal ist der Bauch schon im Weg, aber nichts für den "Zustand" Ungewöhnliches oder Beunruhigendes.

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Pfingsten 2005

Nichts Ungewöhnliches, das heißt: 1) Schuhe anziehen oder bücken ohne Hilfe nicht mehr möglich. 2) Die richtige Liegeposition im Bett ist für etwa 10 Minuten die richtige, dann zwickt irgendwas und man muss sich umdrehen (vor allem wenn Felix eines meiner Organe als Polster benutzt). 3) Aufstehen in der Früh ist dann dementsprechend anstrengend - alle Organe und auch Felix müssen wieder an ihren Platz rutschen. 4) An manchen Tagen (nicht nur abends) Hobbitfüße - Wasser in den Beinen und mittlerweile auch in den Fingern. Ringe sind schon herunten (auch der Ehering).


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Vorgeschmack auf die letzten Tage: Felix rutschte so weit hinauf, dass der Bauch quasi zwischen dem Busen anfing. Ich konnte kaum atmen, sitzen oder liegen. In einer warmen Badewanne rutschte der Fips dann gottseidank wieder runter, aber das kann ja noch heiter werden.
Nächste Untersuchung: 31. Mai (SSW 34).

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SSW 33

Dieses Mal einige Worte für/an die Männer: ich kann mir schon vorstellen, dass es für den Mann nicht so einfach ist, sofort die gleiche Bindung an dieses heranwachsende Etwas aufzubauen. Er trägt ihn/sie ja schließlich nicht zehn Monate (ja, es sind 10 und nicht 9 Monate - 40 Wochen) mit sich herum. Aber es ist schön zu sehen, wie Jürgen sich auf Felix freut, wie er versucht, mit seinen Ohren am Bauch einen Herzschlag zu erhaschen oder mit seinen Händen das Strampeln zu spüren. Danke an meinen Liebsten, dass er die Schwangerschaftslaunen so ruhig erträgt und mich trotz Ballonbauch und Hobbitfüße noch immer schön findet :))


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Samstag, 21. Mai

Adrian und Benedikts Taufe - gottseidank war es endlich einmal warm und sonnig, sonst hätte ich ein Anzieh-Problem gehabt.
In der Kirche schlugen wir uns tapfer: ich hielt trotz langem Stehen und schwerem Baby (über 5 kg) durch, Benedikt schlief meist und war erst beim Wasser-Beträufeln munter, aber nicht weinerlich.


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Felix sagte zum ganzen Ereignis reichlich wenig - wie immer, wenn Mama unterwegs oder irgendwie aufgeregt oder beschäftigt ist, kein Strampeln, kein Drücken.
Erst nach Heurigenbuffett und toller Schoko-Sacher-Zuckerguss-Torte beschwerte er sich über den mangelnden Platz.


Di, 24. Mai (SSW 34)

Hebammenvortrag im Eltern-Kind-Zentrum. Und wieder einmal muss ich feststellen: ich bin keine normale Schwangere (oder überhaupt nicht normal?)
Aber zuerst mal das Positive und Intereressante dieser 2 Stunden (Achtung, jetzt wirds ein wenig geburtsspezifisch

1) Den Einlauf im Krankenhaus kann man verweigern.
2) Auch die künstliche Einleitung einer Geburt (wenn man schon über dem Termin ist) kann man verweigern.
3) Auch einen Dammschnitt kann man verweigern - denn oft ist ein Riss besser als ein großer, künstlicher Schnitt.
4) Die Berechnung des Geburtstermines ist etwas sehr Ungenaues - d.h. auch wenn man bis zu drei Wochen über dem Termin ist, soll man nicht beunruhigt sein.
5) Ein Kaiserschnitt ist nicht so "lustig", wie manche glauben (die Hebamme war entsetzt, dass wir in Österreich mittlerweile bei 60 % Kaiserschnitt liegen!).

Für das Baby, das falsch liegt oder noch nicht kommen "will" ist es ein unerwarteter Eingriff, für die Mutter nun mal eine Operation mit allen Risiken.
6) Hecheln ist out - die sogenannte Lamaze-Atemtechnik war vielleicht vor Jahren angesagt.
Aber wenn man bedenkt dass dieser französische Gynäkologe Lamaze sich das von hechelnden Hunden abgeschaut hat (die ja nur hecheln, weil ihnen zu heiß ist und sie sonst nicht die Temperatur regeln können) und man eigentlich beim Hecheln zuwenig Sauerstoff bekommt ...
Man soll ruhig weiteratmen und vor allem auf das Ausatmen nicht vergessen.
Natürlich schreibt/sagt sich das jetzt sehr leicht - wenn einem dann der Arzt erklärt, dass ein Dammschnitt besser wäre oder man jetzt doch im Sinne des Kindes und für die eigene Schmerzfreiheit die Geburt einleiten oder einen Kaiserschnitt machen sollte, ist es fraglich ob man da nein sagt.


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Di, 24. Mai (SSW 34)

Und damit sind wir schon beim weniger "Erfreulichen" dieses Termins: ich möchte es auf mich zukommen lassen. Mich schon informieren und verschiedene Meinungen hören, aber es hat doch keinen Sinn sich Ängste oder Gedanken zu machen über etwas, das man sowieso nicht beschreiben oder voraussehen kann.
Felix kommt so und dann wann er will und keine Ahnung, wie ich reagiere.


1) Die Hebamme war etwas hantig, aber sicher kompetent (seit 18 Jahren Hebamme). Nur mich störte, dass sie total für Hausgeburt eintrat (natürlich, sie macht ja auch welche) und ein wenig "entsetzt" war, das von 9 anwesenden Schwangeren 8 in einer Klinik entbinden wollen.
Einschließlich eines Mädchens, das vor fünf Jahren bei ihr eine Hausgeburt hatte ...
Wenigstens konnte sie über das Krankenhaus Klosterneuburg nichts Negatives berichten.
Im Gegenteil: Klosterneuburg ist neben der Semmelweis-Klinik das einzige Krankenhaus, das Zweibettzimnmer gemeinsam mit dem Ehemann anbietet und das sieht sie als sehr wichtig an.

2) Sie betonte, dass man sich in den ersten zwei Wochen nach der Geburt unbedingt "organisieren" muss.
D.h. die Mutter hat nur Zeit fürs Stillen, Baby umsorgen und vielleicht etwas Schlaf bekommen - nix mit Haushalt, Kochen, Mann versorgen.
Es ist also unbedingt wichtig, dass sich der Mann zumindest zwei Wochen frei nimmt, dass Omas zur Hand sind, dass Freundinnen mit Babys im Umkreis da sind.

Mich hat wirklich entsetzt, wie "naiv" da manche in der Runde waren.
Die dachten, sie gehen für zwei Tage ins Krankenhaus, gehen dann heim und alles ist wie vorher, halt mit Baby. Deren Männer können sich nicht frei nehmen (oder wollen nicht?) und sie sind dann zuhause alleine mit dem Kind. Vielleicht bin ich etwas mehr vorbereitet, weil ich ja bei Doris sehe, wie es läuft und die hat noch dazu Zwillinge ... 3) Drei der Anwesenden hatte bereits ein Kind und berichteten über ihre "furchtbare" Geburt und Dammschnitt und Schmerzen und was weiß ich. Ich bin da gottseidank ruhig, aber die eine oder andere rollte schon verzweifelt mit den Augen.

Die Hebamme versuchte eh, zu beruhigen - aber meiner Ansicht nach zu wenig und zu wenig "herzlich" (vielleicht ist sie schon zu "abgebrüht").
4) Jeder Arzt, jedes Krankenhaus, jede Hebamme hat unterschiedliche Meinungen. Und da gibt es noch immer viele Mythen, viel Unverständnis, viel Bequemlichkeit und auch Ignoranz (z. B. dass sich manche Ärzte noch immer auf den Bauch der Gebärenden schmeißen, wenn das Kind noch zu weit oben sitzt, auch wenn die Hebamme zu Geduld rät).

Eigentlich erschreckend, da sich gerade Erst-Schwangere sehr auf ihren Arzt verlassen ...
Andererseits habe ich wieder festgestellt, dass ich mit meinem Arzt ein Riesenglück habe, da er doch immer wieder relativiert und nicht nur schwarz und weiß gelten lässt. Ich hatte mir vielleicht von diesem Termin etwas anderes erwartet: mehr Vorbereitung auf die Geburt und die Möglichkeit, offene Fragen zu stellen oder (wieder) eine neue Meinung dazu zu hören.

Fazit: der Vortrag war nicht schlecht und es ist auch gut, mal andere Schwangere zu sehen (und nicht nur übers Internet-Forum zu lesen). Aber für mich gilt nach wie vor: jede Schwangerschaft und jede Geburt ist anders und frau sollte sich nicht verunsichern lassen und nur an sich und das kleine Wesen in sich denken und nicht was sein könnte, was sein wird oder was andere sagen.


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Das Kennenlernen
SSW 35

Schreckliches Wochenende: Freitags abend saßen wir lange mit Freunden draußen (hallo, Christian & Dunja :)), die Katzen natürlich mit uns.
Als es ans Schlafengehen ging, war Blacky weg.
Trotz Rufen und Suchen in der Siedlung, blieb er verschwunden. Wir waren verzweifelt und hofften, er kommt in der Nacht zurück. Leider nein. Dementsprechend wenig schlief ich diese Nacht, am Morgen waren die Augen verschwollen vom Weinen (ja, ich stehe dazu, ich hänge wahnsinnig an unseren zwei Buzzies). Am nächsten Tag wieder suchen und hoffen - kein Blacky. Und auch abends kam er nicht heim. Um Mitternacht gingen wir nochmals eine verzweifelte Runde. Und fanden ihn gottseidank in einem Garten zwei Stiegen unterhalb. Er war verängstigt, aber froh uns zu sehen.

Zuhause war er bald wieder der alte, nur Charly fauchte ihn anfangs etwas an (Weil er anders roch? Weil er wieder da war?)
Natürlich machte ich mir bei diesem Stress auch Sorgen um Felix, aber er strampelte weder mehr noch weniger, dürfte also alles ok sein.


Das Kennenlernen
SSW 35

Freud lässt auch in der Schwangerschaft grüßen:
1) Da das Bücken als Schwangere ja so "schön" ist, fällt mir gerne alles runter.
2) Der Bauch als Anziehungspunkt Nummer eins zieht auch Flecken magisch an - sprich, ich patze mich dauernd an.
Status: Hobbitfüße abends, Gichtfinger morgens, Schokowahn durchgängig - sonst alles wunderbar trotz Hitze.


Das Kennenlernen
SSW 35

Meine erste Schwangerschaftsgymnastik (bin eh spät dran mit SSW 35): sehr nette Hebamme, nette Sechser-Runde. Zuerst Info über Baby-Blues und schlechte Tage (keine Mutter ist perfekt und bei aller Freude kann frau auch mal depressiv sein) und dann Atemübungen am Boden.
Und: meine Füße sind nicht so arg, es gibt Ärgeres :))

31. Mai 2005

Kontrolltermin beim Arzt: kein Zucker und keine Leukozyten im Harn, jippie. Nur 12 Kilo bis jetzt zugenommen (trotz Schoko im Übermaß), noch mehr jippie. Felix gesund, munter - bei seinem Tret-Übermut keine Überraschung -, Kopfgröße und Gewicht (2800 g) für die SSW 35 genau optimal.

Weniger gut: Felix liegt noch immer Kopf oben. Mit indischer Brücke (Übung mit hochgelagerten Beinen) und Akupunktur soll er sich nun in den nächsten 3 Wochen Richtung Ausgang drehen. Wenn nicht: Kaiserschnitt oder Steißgeburt. Ich lass es aber auf mich zukommen - Felix hat halt schon seinen eigenen Kopf. Und so wie es kommt, so wirds auch gut gehen. Vortrag einer Gynäkologin im Eltern-Kind-Zentrum: viel aufgeschlossener und objektiver als die Hebamme letzte Woche. Sie ist - wie ich - der Meinung, dass jede Schwangerschaft individuell ist und es keine allgemeinen Beschwerden oder Lösungen dafür gibt. Und dass es leider viele ignorante und konservative Ärzte und Hebammen gibt.


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SSW 36

Schrecksekunde am Morgen: plötzlich geht Flüssigkeit ab - ohne Wehen, ohne Vorahnung, Felix liegt weit oben und wir haben doch noch 5 Wochen! Ich bin nicht hysterisch oder ängstlich, aber unsicher - an sich kann nix sein, aber wenn doch würde ich mir ewig Vorwürfe machen.
Also meinen Arzt angerufen und der sagt "Sofort ins Krankenhaus!"
Dort war die Hölle los (anscheinend kommen Kinder immer gleichzeitig) und mein Arzt etwas durch den Wind. Untersuchung: Muttermund ganz zu, kein Fruchtwasser abgegangen sondern anscheinend nur Harn (obwohl ich doch dauernd aufs WC gehe). Und ich ärgerte mich, dass ich nicht meinem Gefühl vertraut hatte. Aber es zeigte mir auch: bei aller Ruhe - man wird unsicher.


Das Kennenlernen

SSW 36

Indische Brücke, Moxibustion, Akupunktur, Damm-Massage, Himbeerblättertee, Pulsatilla - eigentlich könnte frau sich den ganzen Tag über nur der Geburtsvorbereitung widmen (ich Faulie mache nur das Notwendigste :)) Indische Brücke und Moxa-Zigarre am kleinen Zeh sollen Felix doch noch in die richtige Startposition bringen (derzeit noch ohne Erfolg). Der Knopf im Ohr soll über die Akupunktur alles weich und mich entspannt machen.
Die Damm-Massage (wo keiner weiß, wie sie wirklich richtig geht) soll einem Damm-Riss vorbeugen. Und Tee und homöopathisches Pulsatilla sollen seelisch und körperlich auf die Geburt vorbereiten.
Ich bin ja nicht gegen Alternativmedizin, aber obs wirklich hilft ...
Falls sich Felix doch nicht dreht (ist bei 3 % der Fall, weil sie einfach nicht können oder nicht wollen), muss ich mich entscheiden:

1) Steißgeburt: Vorteil: eine natürliche Geburt, wenn auch bissi komplizierter. Nachteil: Risiko, dass Felix nicht optimal liegt und dennoch ein Kaiserschnitt nötig wird. Und schmerzhafter (?).
2) Oder Kasiserschnitt auf Termin: Vorteil: man kann sich darauf einstellen, ist schmerzlos und ohne Vollnarkose bekommt man auch alles mit.
Nachteil: Operation ist Operation, es bleibt ein Risiko und für Felix ein Stress.
Ist nicht leicht - hängt auch davon ab, wie Felix genau liegt, also ob eine Steißgeburt überhaupt möglich ist und ob in Kloburg Steißgeburten gemacht werden.


Das Kennenlernen
SSW 37

Okay, ich brauchte einige Zeit, um mich an den Bauch zu gewöhnen - und die letzten Wochen fand ich mich sogar recht "schön".
Aber jetzt im Endspurt fühle ich mich nur mehr wie eine Tonne. Vielleicht auch weil Felix weit oben liegt und dadurch der Bauch seltsam geformt aussieht.
Ansonsten alles okay, ausser dass Bücken und Schlafen nicht immer lustig sind.


Montag, 13. Juni 2005

Kontrolle und erstes CTG im KH Klosterneuburg. Zuerst das "Belanglose":

1) Das CTG (misst die Herztöne des Kindes und die Wehentätigkeit) war recht lustig, Felix klingt manchmal wie ein Hund und dann wie ein Rap-DJ. Herzschlag ist in Ordnung und ich habe noch keine Wehen.
2) Im Krankenhaus war wieder die Hölle los und alle sehr aufgeregt.
Anscheinend ist Kloburg ziemlich überlaufen und sie haben immer wieder Probleme, die Notfälle und die geplanten Operationen unterzubringen. Auch mein Gyn war wieder angespannt und irgendwie nicht ganz bei der Sache.

Ich bin nicht enttäuscht oder sauer - aber ich mache mir dann schon Gedanken, ob ich die richtige Wahl bei Arzt und Krankenhaus getroffen habe ...
Ich verstehe ja, dass Menschen unter Stress ganz eigens reagieren und dann nicht soviel Zeit für "Menschlichkeit" und genaue Erklärungen haben. Aber wenn es eine Schwangere nicht so gut trifft wie ich und wirklich Probleme hat, fühlt sie sich sicher sehr verletzlich und irgendwie im Stich gelassen, wenn alle aufgeregt herumlaufen und sich nicht um sie kümmern.


Das Kennenlernen
Nun aber zum wichtigen: Felix hat sich nicht gedreht und liegt noch dazu in keiner "positiven" Steißlage - sprich, Steißgeburt wäre großes Risiko, wird aber in Klosterneuburg auch nicht gemacht (nur mehr die Semmelweis macht solche Geburten). Natürlich hatte ich mit dieser Möglichkeit und einem möglichen Kaiserschnitt gerechnet.
Aber als mein Gyn den Termin für den Kaiserschnitt vereinbarte - nächste Woche Donnerstag, 23. Juni - wurde mir schon anders.
Vielleicht weil man sich als Frau fast 10 Monate auf eine natürliche Geburt vorbereitet und sich dann nicht mehr als "richtige" Frau fühlt.

Vielleicht auch weil es nun so endgültig ist. Und eine Operation ist nicht lustig.
Das läuft eben meiner Meinung nach in unserem Gesundheitssystem falsch: mein Arzt ist an sich super nett und erklärt alles - aber bei dem Stress im Krankenhaus wirkte er nur nüchtern und abwesend. Dadurch fühlt man sich schon allein gelassen. Jedenfalls war ich froh, dass Jürgen mit war, denn bei aller Vernunft - mir war zum Heulen zumute.

Das Kennenlernen
Der Tag danach

Jetzt gehts schon und es überwiegt einfach die Freude, dass wir nächste Woche schon unseren Felix haben.
Angst vor der Operation habe ich eigentlich auch keine, ich mag nur nicht eine ganze Woche im Krankenhaus bleiben :((
Am Dienstag jedenfalls haben wir noch eine Kontrolle, vielleicht dreht sich Felix doch noch ...

SSW 38 Nur mehr eine Woche, falls es beim Kaiserschnitt bleibt - der wird ja zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin durchgeführt, um die Risiken Blasensprung oder Wehen (bei Steißlage gefährlich) zu vermeiden. Felix "arbeitet" in letzter Zeit sehr viel in meinem Bauch - d.h. anscheinend will er, aber er kann sich nicht umdrehen. Angst habe ich keine, dafür viele Gedanken zum Kaiserschnitt: Darf Jürgen dabei sein? Bekomme ich einen Kreuzstich (PDA) oder Vollnarkose?
Bekomme ich Felix danach sofort angelegt oder muss ich bis nach dem Nähen warten? Kann ich dann sofort stillen?

Wie lange muss ich im Spital, wie lange muss ich liegen bleiben? Was darf man dann zuhause nicht sofort? Natürlich ist fürs Krankenhaus ein Kaiserschnitt am angenehmsten - ein genau errechneter Termin und Geld gibts wahrscheinlich auch dafür. Aber man muss hier sowieso seinem Arzt vertrauen.Und ich weiß, das alles gut geht - ich hatte bis jetzt keine Beschwerden (für mich ein Zeichen, dass ich gesund und stark bin) und da oben passt auch jemand auf uns zwei auf.


Das Kennenlernen Das Kennenlernen
Di, 21. Juni 2005

Kontrolle im Krankenhaus, ob sich Felix gedreht hat und wir doch noch zwei Wochen warten dürfen: nein, leider (oder gottseidank?) nicht, es bleibt dabei: morgen Aufnahme ins Spital, Donnerstag Kaiserschnitt. Und wieder musste ich feststellen: Krankenhäuser sind furchtbar. Ärzte und Hebammen wären ja nett, nur verzweifeln die selbst an unserem "tollen" System. Wir waren um halb acht dort, um eigentlich nur Felix Lage zu prüfen.
Aber nachdem keine Abteilung weiß, was die andere tut, bzw. alle irgendwie überfordert sind, waren wir fast drei Stunden gesamt im Spital - zuerst urlange aufs CTG warten, dann wurden wir zum Anästhesisten geschickt.

Die hatten wiederum keine Ahnung, warum ich da war und suchten meine Befunde ... Und wieder war ich froh, dass Jürgen mit war - ich kam mir total verloren und wie eine Nummer vor ... Als dann um zehn Uhr mein Arzt kam, verdrehte der selber die Augen bei dem ganzen Hin und Her und nahm die Sache gottseidank in die Hand:
Er sah nur nach, wie Felix lag, wir besprachen Ablauf und offene Fragen und das wars.
Jürgen darf bei der Operation dabei sein (es sei denn, es wird eine Vollnarkose nötig). Morgen zwischen 16 und 17 Uhr Aufnahme, am Donnerstag gehts wahrscheinlich gleich in der Früh los und ich muss bis Mittwoch drinnen bleiben. Abends schlief ich dann schlecht ein: schaffe ich das? Bin ich nicht noch selbst ein Kind? Wie wird die Geburt?



Mi, 22. Juni 2005

Dieser letzte Eintrag ins Tagebuch soll nun ein kleines Schwangerschafts-Resümee sein. Ab dann gehts ins Felix-Forum mit Geburtsbericht und Felix ersten Bildern und Schritten.

Positives in/durch eine Schwangerschaft (abgesehen von der Freude und der Liebe und der Neugierde und einfach wow): 1) Das neue Körperbewußtsein: jede Frau macht sich Gedanken über Aussehen, Gewicht, Styling etc. (und ich glaube denen nicht, die das abstreiten).
Am Anfang der Schwangerschaft ist das nach wie vor so - doch dann kommt der Tag, wo man seinen Bauch akzeptiert, ja liebt und stolz darauf ist. Und es ist einem völlig egal, was die anderen denken. Ich hoffe, dieses Gefühl kann ich mir über die Geburt hinaus mitnehmen.
2) Das neue Gesundheitsbewußtsein: Wie einfach war es doch früher, bei den ersten Halsschmerzen ein Aspirin zu nehmen und irgendwie sich drüber zu retten. In der Schwangerschaft darf man quasi gar nix - und plötzlich geht es sehr wohl ohne Medikamente.
Ich war eigentlich nie krank, hatte vielleicht ein-, zweimal Halsschmerzen, die mit Wick-Vaporub abends aber rasch vorbei waren.
Obwohl eine Schwangerschaft den Körper beansprucht und der kleine Fips sich alles nimmt, was er braucht, dürfte es einfach von der Natur aus eine innere Kraft für die Mutter oder eine verbesserte Barriere gegen Viren geben.

Negatives in/durch eine Schwangerschaft (abgesehen von möglichen Beschwerden, von denen ich größtenteils verschont blieb): 1) Unser Gesundheitssystem:
Ich hatte ja kaum Beschwerden und habe einen tollen Arzt - aber in unserem Gesundheitssystem läuft einiges schief:
Zuwenig Zeit für Patienten, teilweise zu abgebrüht (vielleicht müssen das Ärzte und Hebammen aber sein um den Job überhaupt zu schaffen?), oft sehr unterschiedliche Meinungen, die nur verunsichern.
2) Österreichs Bürokratie:
Als "neue" Mutter hat man sicher genug zu tun. Zusätzlich wenig Schlaf und das Kennenlernen des neuen Lebens und des Familienzuwachses - und 1000.0000 Amtswege.

Gleich in der ersten Woche muss man soviel machen (Kinderarzt aufsuchen, bei allen möglichen Behörden Felix anmelden, nochmals Krankenkasse etc.). Ich bin jedenfalls froh, dass Jürgen zumindest zwei Wochen zur Unterstützung zuhause ist. Und wer weiß, vielleicht ist ja Felix gleich ein braver Langschläfer :))

Weiters gehts im Felix Forum ....